“Moskwa”: Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte trägt einen heiklen Namen

Moskau brennt. Die nun vormalige “Deutschland”, in Dienst seit dem 1.April 1933, war zu dieser Zeit (weil sich die modernen Schlachtschiffe “Bismarck und “Tirpitz” noch im Bau befanden) nach den beiden Schlachtkreuzern “Gneisenau” und “Scharnhorst” zusammen mit den Panzerschiffen “Admiral Scheer” und der “Admiral Graf Spee” die kampfstärkste Einheit der Kriegsmarine. Die offizielle Verlautbarung darüber, die am 25.Januar 1940 vom Deutschen Nachrichtenbüro, einer Art Staatsagentur, bekannt gegeben wurde, las sich ganz anders: “Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat die Umbenennung des Panzerschiffs ,Deutschland? Der Name bedeutete wörtlich “großer Frieden”, stand aber eigentlich für das Japan der vermeintlich “guten alten Zeit”, als es noch keine ausländischen Einflüsse gab und Shogune das Land beherrschten. Als die “Yamato” im April 1945 mit Treibstoff nur für die Hinfahrt nach Okinawa auslief, hatte das ihres Namens wegen etwas Symbolisches: Das alte Japan ging auf eine Art Kamikaze-Mission gegen die US Navy. Sie steckte 13 Torpedo- sowie acht schwere Bombentreffer weg, bevor sie am 7.April 1945 gegen 14.23 Uhr kenterte und ein Brand ihre noch vorhandenen Munitionsvorräte detonieren ließ. Fast 90 Prozent der Besatzung starben. Sie war noch unter ihrem ursprünglichen Namen von Ende September bis Mitte November 1939 im Atlantik als Handelsstörer im Einsatz, allerdings nicht annähernd mit ähnlichem Erfolg wie die zeitgleich aktive “Admiral Graf Spee”. Nach deren Selbstversenkung vor Montevideo wurde die nun schon ehemalige “Deutschland”, nun “Lützow”, im April 1940 bei der Invasion Norwegens eingesetzt und schwerbeschädigt; das Heck lag teilweise unter Wasser. Im Frühjahr 1941 wieder repariert, erhielt die “Lützow” beim nächsten Einsatz im Atlantik erneut einen Torpedotreffer, der sie für sieben Monate außer Gefecht setzte. Ihr nächster Kampfeinsatz am 3.Juli 1942 dauerte gerade einmal 135 Minuten: So lange dauerte es ab dem Auslaufen, bis die “Lützow” Grundberührung hatte und sich einen Treibstofftank aufriss. Der notwendigen Reparatur folgten einige Einsätze im Nordmeer sowie in der Ostsee, dort als seegestützte Artillerie gegen die vordrängende Rote Armee. Am 16.April 1945 beschädigten britische Bomber die im Hafen von Swinemünde (?winouj?cie) liegende “Lützow” so schwer, dass sie nicht mehr fahrtauglich war.